Ausbau von ICE-Linie nach Frankfurt und Ortsumgehung in Wartenberg bis 2030 ?

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Bundesverkehrswegeplan - „vordringlicher Bedarf“

FULDA/WARTENBERG - Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat in dieser Woche den Entwurf für den Bundesverkehrswegeplan vorgelegt. Darin sind der Neu-/Ausbau der ICE-Linie Fulda–Frankfurt und die Ortsumgehung Wartenberg/Lauterbach im Zuge der B 254 als „vordringlicher Bedarf“ enthalten. Die Aufnahme in diese höchste Kategorie bedeutet, dass der Bund die Projekte bis 2030 realisieren will. Der Bundestag muss die Liste aber noch beschließen und später die notwendigen Mittel bereitstellen.

Die Wartenberger beklagen seit langem die Belastung auf der Bundesstraße 254 · Foto | Walter Kreuzer
Die Wartenberger beklagen seit langem die Belastung auf der Bundesstraße 254 · Foto | Walter Kreuzer

„Es ist gut, dass sich der Bund eindeutig zu Fulda–Frankfurt bekennt. Entscheidend ist aber die Finanzierung. Darüber trifft der Bundesverkehrswegeplan keine Aussage“, sagt Fuldas Landrat Bernd Woide (CDU). Bei der Frage der Mittelbereitstellung durch den Bund werde sich die Landesregierung einschalten müssen, um zum Erfolg zu kommen.

„Die Aufnahme in die Liste ist ein Schritt vorwärts. Aber wir werden einen sehr langen Atem haben müssen, bis tatsächlich gebaut wird. Das haben wir bei der Fertigstellung der A 66 gesehen, auf die wir Jahrzehnte warten mussten“, erklärt Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU). Der Aus- oder Neubau der Strecke beseitige ein Nadelöhr im bundesweiten Eisenbahnnetz und werde Fulda durch eine schnellere Verbindung nach Frankfurt einen Schub geben.

Zur Ortsumgehung Wartenberg/Lauterbach äußern sich die betroffenen Bürgermeister. „Die Aufnahme in den vordringlichen Bedarf bringt ein Stück Klarheit. Die Ortsumgehung beschäftigt uns ja seit Jahrzehnten“, sagt Rainer-Hans Vollmöller (CDU, Lauterbach). Er habe dennoch Zweifel, dass die Umgehung, deren Bau er für notwendig hält, bis 2030 Realität wird. Dr. Olaf Dahlmann (Wartenberg, SPD) sagt: „Wir sind wieder ein Stückchen weiter, die Aufnahme in den Verkehrswegeplan ist ein wichtiger Schritt. Das erleichtert die Frage der Finanzierung, beantwortet sie aber keineswegs abschließend. Es ist noch ein weiter Weg, bis dafür der erste Bagger rollt.“ | Volker Nies

Übersichtskarte · Quelle | hessen.mobil
Übersichtskarte · Quelle | hessen.mobil