"Nicht mehr wegzudenken"

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JUBILÄUM Schmidt Zimmerei Holzbau feiert in Maar mit vielen Gästen ihr 40-jähriges Bestehen / Langjährige Mitarbeiter geehrt

MAAR - (eck). Weil sich Karl Schmidt aus Maar vor rund 40 Jahren über das Verhalten seines damaligen Arbeitgebers geärgert hatte, entschied er sich für den Schritt in die Selbstständigkeit. Deshalb konnte jetzt mit vielen Gästen das 40-jährige Bestehen der Firma Schmidt Zimmerei Holzbau in Maar gefeiert werden. Diese präsentiert sich nicht nur als Familienunternehmen mit den Gründern Karl und Ursula Schmidt, sondern auch mit den Nachfolgern, der Tochter Zimmermeisterin Katrin Schmidt-Wagner als Inhaberin und Ehemann Norbert Wagner als Geschäftsführer.

Die Firmengründer Ursula und Karl Schmidt (von links) sowie deren Nachfolger Katrin Schmidt-Wagner und Norbert Wagner (von rechts) bedankten sich bei Reinhard Höhl (Vierter von links), Gregor Schwichura  (Fünfter von links) sowie Karlfried Krey
Die Firmengründer Ursula und Karl Schmidt (von links) sowie deren Nachfolger Katrin Schmidt-Wagner und Norbert Wagner (von rechts) bedankten sich bei Reinhard Höhl (Vierter von links), Gregor Schwichura (Fünfter von links) sowie Karlfried Krey

Foto | Stock


Wegbegleiter der Kunden

Was an dem Firmenerfolg sicherlich einen nicht zu unterschätzenden Anteil haben dürfte, unterstrich Katrin Schmidt-Wagner während der Schilderung der Firmenhistorie. "Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Kunden - sie ist die Grundlage unserer Arbeit. Sie basiert auf Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Verantwortung füreinander. Wir sehen uns als Wegbegleiter unserer Kunden - denn zufriedene Kunden begeistern meine Mitarbeiter, begeistern mich, schaffen Zufriedenheit, machen Freude. Sie werden zu Freunden und sind unsere Zukunft."

Die Geschäftsführerin vergaß nicht die Mitarbeiter, die sich jeden Tag mit ihren Fähigkeiten neu einbringen würden, wie sie feststellte. Sie würdigte auch deren Partner, "denn ihr tragt die Arbeit eurer Männer oder Partner mit". Mit der Aussage "dass ihr als Familie unser Unternehmen so mittragt, und ihr sollt das wissen, dass uns das sehr bewusst ist" überreichte sie Sonnenblumen an die Angehörigen.

 

Dass der wirtschaftliche Erfolg auch weiterhin möglich ist, machte der Festvortrag von Robert Bergmüller von der Vereinigung "ZimmerMeisterHaus" deutlich. Dieser stellte dabei die äußerst gute Kohlendioxidbilanz von Holz als nachwachsendem Rohstoff heraus und somit als Teil des Weges gegen die drohende Erderwärmung, aber auch, dass Holzhäuser langlebig und energieeffizient seien. Im Hinblick auf ihre Stabilität würden Holzhäuser vermehrt in Erdbebenregionen errichtet.

Landrat Manfred Görig freute sich, dass sich aus kleinen Anfängen heraus das Unternehmen so positiv entwickelt habe. "Es zeigt sich, dass mit guter Handwerkskunst, Qualität, neuen Ideen, zukunftsweisenden Konzepten, sich eine positive Entwicklung abzeichnet. Es zeigt aber auch, dass man mit viel Energie, Fleiß, Qualität und Termintreue für die Kunden sich den Erfolg ein Stück erarbeitet hat", so Görig.

Der Lauterbacher Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller sah nicht nur den Erfolg für die Firma, sondern auch für die Stadt Lauterbach. Deshalb gelte es, denjenigen zu danken, die alles aufgebaut hätten. Tatkraft und Disziplin seien dafür notwendig gewesen. Mit Initiative, persönlichem Engagement, Weitblick und Spürsinn sowie mit sozialer Verantwortung sei es gelungen, ein Unternehmen zu prägen, das hohe Anerkennung besitze.

Landtagsabgeordneter Kurt Wiegel sagte: "Sie als Firmengründer und Sie als Nachfolgerin können stolz sein, was Sie in 40 Jahren entwickelt haben." Der Landtagsabgeordnete stellte die Handwerksbetriebe aus dem Vogelsberg besonders heraus, die im Frankfurter Raum gute Arbeit leisten würden. Dazu gehöre auch die Firma Schmidt aus Maar. "Die Familienbetriebe sind unsere Stärke."

Ortsvorsteher Herbert Feick sah in der Feier die Möglichkeit, das Unternehmen einmal der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die Familie Schmidt könne stolz auf das zurückblicken, was seit der Gründung aufgebaut worden sei. Stefan Rockel als Vertreter der Vereine aus Maar wünschte weiterhin Gesundheit, unternehmerisches Geschick und Erfolg. "Wie die Kirche und die Vereine gehöre die Zimmerei Schmidt fest zum Dorf und zum kulturellen Umfeld."

Der Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden, Klaus Repp, meinte, dass nach 40 Jahren dieser Betrieb aus der Region nicht mehr wegzudenken sei. Es sei in dieser Zeit gelungen, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. "Werden Holzarbeiten notwendig, denkt man unwillkürlich an die Firma Schmidt, eine Marke im Bereich Lauterbach." Solche Betriebe brauche die Handwerkskammer.

Volker Baumgarten, Vorsitzender des Landesverbandes Hessischer Zimmermeister, verwies auf die Veränderungen im Berufsbild des Zimmermannes. Die Holzrahmenbauweise konnte sich bundesweit etablieren, und Computertechnik erhöhte die Wertschöpfung der Produkte. Eine Holzbauquote von mehr als 20 Prozent in Hessen bedeute bundesweit die Führung. Nur gemeinsam könne man den Holzbau vorantreiben.

Erwin Mönnig, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft des Vogelsbergkreises, verwies auf 70 abgeschlossene Lehrverträge seit der Firmengründung im Jahr 1977. Es sei kein Pappenstiel, immer das notwendige Kapital zu haben, die Mitarbeiter zu bezahlen, was bei schwacher Binnennachfrage immer schwierig sei. Deshalb sei die Leitung eines solchen Unternehmens mit einem großen Druck verbunden. Clemens Schneider, Obermeister der Zimmerer-Innung des Vogelsbergkreises, war einmal selbst Lehrling bei Schmidt Zimmerei Holzbau und freute sich über die Ausbildungsbereitschaft, durch die schon vier eigenständige Zimmereien entstanden sind.

Gab es in Grußworten öfters das Lob für die Mitarbeiter, wurde dies bei der Ehrung langjähriger Mitglieder deutlich. Ein Mann der ersten Stunde war Reinhard Höhl aus Maar, der seit 40 Jahren der Firma Schmidt die Treue hält. Katrin Schmidt-Wagner lobte seine Fachkenntnis und seine Gewissenhaftigkeit. 25 Jahre ist Gregor Schwichura aus Herbstein dabei. Er habe ein Praktikum begonnen und sich dann dem Handwerk zugewandt. Er führe viele Arbeiten eigenständig aus. Ebenfalls 25 Jahre gehört Karlfried Krey aus Ottrau zum Mitarbeiterstamm. Katrin Schmidt-Wagner lobte das Engagement von Karlfried Krey, neue Technik einzuführen. Die Geehrten erhielten allesamt eine Urkunde der Handwerkskammer und eine Zuwendung durch das Unternehmen.

Gesanglich wurde die Feier vom Männergesangverein Maar umrahmt, und die Gastgeber verwöhnten ihre Gäste kulinarisch.

Bericht | Eck